Die Friedrichshafener Kult-Wurst
Martin Ott und Linda Schilt, eine seiner Mitarbeiterinnen, reichen zur hektischen Mittagszeit auf dem Markt Currywurst, Rote und Weiße im Brötchen über die Theke; zügig, aber gelassen, und immer mit einem humorvollen Spruch und einem Lächeln auf den Lippen. Otto’s Wurstbraterei ist ein Imbiss mit langer Tradition: Nach dem zweiten Weltkrieg startete Otts Großvater Otto Ott die Wurstbraterei mit einem Motorradgespann, hinten dran ein Kessel mit Wasser, in dem die Würste heiß gemacht wurden. „Das muss so vor 70 Jahren gewesen sein, mein Großvater war auch auf dem ersten Seehasenfest vertreten“, erzählt Martin Ott. Vor etwa 40 Jahren übernahm dann Helmut Ott mit seiner Frau Margarete die Wurstbraterei, damals ging es auch los mit dem charakteristischen Imbisswagen – blass gelb mit brauner Aufschrift, so lädt er auch heute noch zum Genießen ein. „Die beiden haben das so richtig etabliert“, erzählt Martin Ott von seinen Eltern, „das ist ihre Leidenschaft.“ Auch heute helfen die beiden mit ihren über 70 Jahren noch aus.
2008 übernahm Martin Ott den Wagen. Er war CAD-Konstrukteur in einem Metallbaubetrieb, bis ihm sein Vater die bedeutsame Frage stellte, ob er den Wagen übernehmen will. Seitdem tourt er wochentags über die Märkte: Ott und eine oder einer seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind am Dienstag auf dem Markt im Charlottenhof in Friedrichshafen, am Mittwoch in Immenstaad auf dem Wochenmarkt, am Donnerstag in Markdorf und am Freitag wieder in Friedrichshafen. Der Stand ist auf den Märkten nicht wegzudenken, denn Otto ist Kult in Friedrichshafen. Jeder kennt ihn hier!