Lenz | von Georg Büchner

Schauspiel-Solo mit Cora Chilcott

Büchners Fragment über den damals verkannten Dichter Jakob Michael Reinhold Lenz (1751-1792) beruht auf einer Art Tagebuchaufzeichnung des Seelsorgers Johann Friedrich Oberlin (1740-1826), Pfarrer im Steintal der elsässischen Vogesen, der den seelisch zerrütteten, entwurzelten und ausgegrenzten Dichter 1778 für neunzehn Tage bei sich aufnahm. Lenz' Gemütszustand verschlimmerte sich dort nach anfänglicher Besserung dramatisch. Mehrere Suizidversuche machten seinen Aufenthalt im Steintal für Oberlin schließlich unhaltbar.Mit großem Einfühlungsvermögen stellt Büchner das innere Erleben, die seelischen Zustände von Lenz in den Vordergrund. Auch Büchner kennt Gefühle tiefster Schwermut und Hilflosigkeit, kennt das Vertriebensein, denn er hält sich, als er sich mit dem Stoff beschäftigt, als steckbrieflich gesuchter politischer Flüchtling in Straßburg auf. Cora Chilcott, Schauspielerin und Sängerin u. a. am Berliner Ensemble, hat die Erzählung als Schauspiel-Solo bearbeitet. Die Presse schrieb: "Ein Schauspiel der ganz besonderen Art, das nicht nur Büchners herrliche Sprache nahe brachte, sondern durch Emotionalität, Feinheit und Ausdrucksstärke der szenischen Darstellung beeindruckte."EP: 12.00 EUR