Emilia Galotti

Trauerspiel von Gotthold E. Lessing
Staatstheater Stuttgart
Koproduktion mit dem Theater Winterthur

19 Uhr Einführung: Volker WestphalHettore Gonzaga, Prinz von Gustalla, liebt: nicht seine Geliebte, die Gräfin Orsina, und auch nicht die Prinzessin von Massa, der er versprochen ist, sondern "die vorzüglichste Schönheit der Stadt", die bürgerliche Emilia Galotti. Diese Liebe, die den Prinzen von seinem ihm lästigen Alltag ablenkt und zur - gewissenlosen - Handlung treibt, ist der Ausgangspunkt für das bürgerliche Trauerspiel Emilia Galotti.Der Prinz lässt den frisch angetrauten Gemahl seiner Angebeteten ermorden und diese selbst auf ein Schloss entführen. Dort nimmt das Schicksal seinen Lauf: Emilia, den leidenschaftlichen Annäherungsversuchen des Prinzen nicht wirklich abgeneigt, bittet ihren ebenfalls hier eintreffenden Vater, sie zu töten: weniger aus Angst vor der Gewalt des Prinzen, vielmehr aus Angst vor der eigenen Verführbarkeit! Lessings Stück aus dem Jahr 1772 setzt die Tugend zum obersten Gebot - konsequent und rigoros bis zum tragischen Schluss. Damit zeigt Lessing nicht nur die Widersprüche der bürgerlichen Welt seiner Zeit, sondern äußert auch deutliche Kritik an Herrscherwillkür und Absolutismus.Die Inszenierung von Barbara-David Brüesch, die in der letzten Spielzeit schon erfolgreich in Winterthur gespielt wurde, konzentriert sich auf die Frage, wie sich die junge Emilia in einer Welt positionieren kann, in der ihr eigener Gefühlshaushalt von keinem beachtet wird und die Ereignisse sie zunehmend verunsichern. Das Räderwerk der Geschehnisse zerreibt am Ende nämlich nur eine, eben die, um deren Wohl und Glück angeblich alle besorgt sind.Foto: Tine EdelEP: 23.00 EUR / 19.00 EUR / 14.00 EUR / 9.00 EUR