Ansichten eines Clowns

Dienstag, 08. Januar 2013
Bild zur Veranstaltung: Ansichten eines Clowns

nach Heinrich Böll / Spielfassung von theater 89
theater 89, Berlin

In meinem Buch ist viel versteckt von der Geschichte der Bundesrepublik, die, als ich anfing, es zu schreiben, zwölf, als es erschien, vierzehn Jahre alt war ..., schrieb Nobelpreisträger Heinrich Böll (1917-1985) im Nachwort seines Romans Ansichten eines Clowns aus dem Jahr 1963, der Geschichte über einen außergewöhnlichen Menschen in einer prekären Lebenssituation.Hans Schnier entscheidet sich in Abwendung von den Traditionen seiner vom Wirtschaftswunder geprägten Familie, die sich mit großem Geschick im Dritten Reich ebenso platziert hat wie in der jungen Bundesrepublik, ganz bewusst gegen eine Karriere als Politiker oder Unternehmer und wird Clown. Sehr früh beginnt der mit hohen moralischen, jedoch vom Glauben völlig unabhängigen Werten ausgestattete junge Mann eine Beziehung zu einem streng katholischen Mädchen namens Marie Derkum. Sechs Jahre führen beide eine ausgefüllte Beziehung. Als sie heiraten wollen, beginnt eine Diskussion über die Art der Trauung und die Erziehung ihrer Kinder. Die Frau verschwindet, und er findet einen Zettel: "Ich muss den Weg gehen, den ich gehen muss." Von jenem Tag an geht es mit dem Clown bergab.Dieser Text stellt sich auf berührende Weise in den heutigen Wertediskurs und macht erlebbar, wie Tradition und Konvention nicht nur Halt stiften, sondern auch Gewalt ausüben.Foto: Monsieur MatieEP: 15.00 EUR

Veranstaltungsort

Bahnhof Fischbach
Eisenbahnstr. 15
88048 Friedrichshafen
https://www.bahnhof-fischbach.de

Tipp: Alle Termine finden Sie unter kalender.friedrichshafen.de.