Ferdinand Graf von Zeppelin
1838 – 8. Juli, Ferdinand Adolf Heinrich August Graf von Zeppelin wird als Sohn des Hofmarschalls Friedrich Graf von Zeppelin und dessen Frau Amélie (geb. Macaire) in Konstanz geboren.
1853 – 18. Oktober, Umzug mit seinem Hauslehrer Robert Moser nach Stuttgart-Cannstatt. Besuch der obersten Klasse der Realschule und nach zwei Semestern Übertritt in die dortige Polytechnische Schule. Entschließt sich, der Familientradition folgend, für die Offizierslaufbahn.
1858 – 20. September, Ernennung zum Leutnant im 8. Infanterie-Regiment in Stuttgart unter gleichzeitiger Kommandierung zum General-Quartiermeisterstab. Hauptaufgabe dort auf topographischem und verwaltungstechnischem Gebiet.
21. Oktober, Beurlaubung für ein Studium. In Tübingen studiert er neben Staatswissenschaft Maschinenbau und Chemie.
1859 – Preußen macht im österreichisch-italienischen Krieg mobil, infolgedessen muss Zeppelin sein Studium abbrechen. Versetzung zum Ingenieurkorps nach Ulm.
1863 – Beurlaubt als militärischer Beobachter des Sezessionskrieges in den USA.
19. August, erster Aufstieg in einem Fesselballon mit Prof. Steiner in St. Paul (Minneapolis). November, Rückkehr aus Amerika.
1865 – 10. April, Kommandierung in die Adjutantur des Königs Karl I. von Württemberg mit der Bestimmung, die Uniform der Adjutanten des Königs zu tragen. Ein Jahr später Beförderung zum Hauptmann und Ernennung zum Adjutanten des Königs.
1869 – 7. August, Heirat mit Isabella Freiin von Wolff aus dem Hause Alt-Schwanenburg (Livland). Trauung in der St.-Matthäi-Kirche in Berlin.
1870 – Zu Beginn des Krieges führt Graf Zeppelin einen berühmt gewordenen Ritt hinter die französischen Linien zur Erkundung von Truppenbewegungen an.Dieser so genannte Schirlenhof-Ritt macht den Namen „Graf Zeppelin“ erstmals bekannt. Als Kavallerie- und Generalstabsoffizier nimmt er am Deutsch-Französischen Krieg teil. Während des Krieges beobachtet er, wie auf der französischen Seite Ballons zur Aufklärung und zur Sicherung der Verbindung zwischen dem belagerten Paris und dem Hinterland eingesetzt werden.
1874 – 25. April, erste Eintragung Zeppelins in sein Tagebuch über die Idee, ein starres Luftschiff zu bauen.
1879 – 28. November, Geburt der Tochter Helena (Hella) Amalie Marie Henriette Karoline, Gräfin von Zeppelin, in Ulm.
1885 – 29. September, nach langer Zeit als Regimentskommandeur, Ernennung zum Württembergischen Militärbevollmächtigten in Berlin.
1891 – Beginn der Ideenauswertung über ein lenkbares Luftschiff.
23. Juni, erste Patentanmeldung durch Graf Zeppelin für ein lenkbares Luftfahrzeug (Chiffre: P.A. Nr. 38010), die jedoch zurückgezogen wird.
1895 – Weitere Patentanmeldung, die 1898 in der Klasse „Sport“ eingetragen wird.
1896 – 6. Februar, Vortrag von Graf Zeppelin in Stuttgart im Württembergischen Bezirksverein des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) im Beisein des Königs Wilhelm II. von Württemberg über „Entwürfe für lenkbare Luftfahrzeuge“. Zeppelin wird Mitglied im VDI. Eine Kommission beurteilt sein Projekt positiv.
1898 – 28. Juni, Gründung der AG „Gesellschaft zur Förderung der Luftschifffahrt“, Sitz Stuttgart. Vorstand: Ingenieur Hugo Kübler, kaufmännischer Leiter: Ernst Uhland. Von den 800.000 Mark Grundkapital zeichnet Graf Zeppelin allein 441.000 Mark.
1900 – 2.Juli, Start des ersten lenkbaren Luftschiffes LZ 1 in Manzell am Bodensee. Trotz der technischen Bewährung des Luftschiffs ist das Interesse an einer Weiterfinanzierung gering. Die Aktiengesellschaft wird liquidiert, da das Kapital aufgebraucht ist.
1905 – Den Bau seines zweiten Zeppelin-Luftschiffes finanziert Graf Zeppelin schließlich durch den Erlös einer Geldlotterie. Preußen überweist 50.000 Mark, Daimler liefert Motoren für ein neues Luftschiff, Carl Berg liefert unentgeltlich Aluminiumteile, das Kriegsministerium stellt Gasflaschen zur Verfügung.
1906 – 17. Januar, Aufstieg des Luftschiffs LZ 2. Auf dem Landeplatz in Kißlegg im Allgäu wird es durch einen Orkan zerstört.
9. Oktober, erstmalige Erprobung des LZ 3, dessen Bau durch den Einsatz des Familienvermögens Zeppelins möglich geworden war.
1908 – 4. August, Start des LZ 4 zur 24-Stunden-Fahrt Friedrichshafen – Mainz – Friedrichshafen.
5. August, Unglück bei Echterdingen, nahe Stuttgart. Nach der Notlandung wegen Motorschadens wurde das Luftschiff von einer Gewitterböe erfasst und verbrannte. Anschließende „Zeppelinspende des deutschen Volkes“ erbringt in kurzer Zeit nahezu 6,5 Millionen Mark.
8. September, Gründung der Firma „Luftschiffbau Zeppelin GmbH“, Geschäftsführer Alfred Colsman.
1913 – 8. Juli, Feier des 75. Geburtstags Graf Zeppelins.
23. September, Gründung der Zeppelin-Wohlfahrt GmbH in Friedrichshafen.
Mit Beginn des Ersten Weltkrieges nahm der Zeppelin-Konzern mit seinen Tochterfirmen einen bedeutenden Aufschwung aufgrund eines staatlichen Großauftrags zum Bau von Militärluftschiffen.
Von 1914 bis 1918 fuhren rund 100 Zeppelin-Luftschiffe annähernd 1.500 Kriegseinsätze für Marine und Heer. Bei den Bombardierungen durch die Luftschiffe gab es zahlreiche Opfer unter der Zivilbevölkerung.
1917 – 8. März, Graf Zeppelin stirbt nach einer Operation in Berlin-Charlottenburg.
12. März, Beerdigung auf dem Pragfriedhof in Stuttgart.