Klimaschutzbilanz

Die Stadt Friedrichshafen konnte bereits zahlreiche Beschlüsse im Bereich Energie und Klimaschutz verwirklichen. Addiert man die tatsächlichen Energieeinsparungen, wird klar: Weitere Anstrengungen sind notwendig.
Katamaran im Hafen Friedrichshafen

Klimaschutzmaßnahmen 2010 bis 2020

Im Rahmen des städtischen Energie- und Klimaschutzkonzeptes wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Klimaschutzmaßnahmen in Friedrichshafen umgesetzt. Bereits vor 2020 konnten zwei maßgebliche Ziele erreicht werden: Der Einkauf von 100 Prozent Ökostrom sowie die Reduktion der CO2-Emissionen um 20 Prozent gegenüber 1990.

Abbildung Auszug Klimaschutzziele
Erreichen der Klimaschutzziele 2020 (Stand 2018). Datengrundlage Energiebericht 2018 –Kommunale Gebäude und Anlagen der Stadt Friedrichshafen

Bis zum Jahr 2020 hatte sich die Stadt zum Ziel gesetzt, entsprechend der europäischen Vorgaben ihre Energieeffizienz gegenüber 1990 um 20 Prozent zu erhöhen, den CO2-Ausstoß um 20 Prozent zu verringern und den Anteil erneuerbarer Energie sowie der Kraft-Wärme-Kopplung deutlich zu erhöhen. Dies ist ihr, abgesehen vom Industriesektor, weitgehend gelungen.

Städtische Investitionen für Klimaschutzprojekte von 2010 bis 2020:

  • Energetische Sanierungen: 18,8 Millionen Euro
  • Energieeffiziente Ersatzbauten: 90,5 Millionen Euro
  • Radverkehrsmaßnahmen: 4,5 Millionen Euro (Stand 2. Quartal 2018)
  • Umstellung auf LED-Technik bei Straßenbeleuchtung: 3,5 Millionen Euro
    (2020 wurden mehr als 5.200 von insgesamt 8.400 Leuchtstellen umgerüstet)
  • Bau von PV-Anlagen: 0,4 Millionen Euro

Die besondere Herausforderung für Friedrichshafen liegt darin, dass allein die Industrie rund 40 Prozent des Energieverbrauchs und fast 50 Prozent der CO2-Emissionen verursacht. Das ist mehr als doppelt so viel wie im Landesdurchschnitt Baden-Württembergs, jedoch charakteristisch für Industriestädte.

Ohne Berücksichtigung der Industrie konnten die Emissionen in den letzten 20 Jahren um sieben Prozent, pro Einwohner sogar um 15 Prozent gesenkt werden. Entscheidend dazu beigetragen haben die Einsparungen beim Wärmeverbrauch durch die privaten Haushalte und der Stadtverwaltung. Das Stadtwerk am See verbessert die Bilanz durch den Bezug von Ökostrom für die meisten Privathaushalte und Kleinabnehmer. Im Stadtgebiet werden deutlich mehr Wärme und Strom regenerativ oder aus Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt als 1990.

Doch auch ohne Berücksichtigung der Industrie zeigt die Bilanz, dass weitere Maßnahmen notwendig sind.

Weitere Beispiele von Klimaschutzmaßnahmen

Die ZF Friedrichshafen AG erzielte in den letzten 15 Jahren bezogen auf den Umsatz eine CO2-Minderung um 60 Prozent. Absolut sind die Verbräuche trotz Zunahme an Mitarbeitern, Gebäuden, Produktion und Umsatz etwa gleich geblieben.

Der Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser in städtischen Gebäuden ist um 23 Prozent gesunken. Auch der Wasserverbrauch konnte um 20 Prozent reduziert werden. Beim Stromverbrauch allerdings hat die Stadtverwaltung zugelegt. Grund dafür ist unter anderem der erhöhte Strombedarf in den Gebäuden für die IT-Ausstattung, für Lüftung, Beleuchtung und Sicherheitseinrichtungen.

Im Stadtgebiet Friedrichshafens sind rund 8.400 Mastleuchten installiert. Seit 2010 wird die Beleuchtung schrittweise auf stromsparende LED-Leuchtkörper umgerüstet. Bis 2017 wurde bereits mehr als ein Drittel der Beleuchtung umgestellt. Der Strombedarf der Straßenbeleuchtung konnte so seit 2012 um 20 Prozent gesenkt werden.

Die umgesetzten Maßnahmen wurden vom Förderprogramm des Bundes „Nationale Klimaschutzinitiative“ und dem Förderprogramm „Klimaschutz-Plus“ des Landes Baden-Württemberg bezuschusst.

Umrüstung auf LED:
2021 - 2023
2019
2018
2017
2016
2015
2014
2012/2013

Alle Fragen rund um die Straßenbeleuchtung beantwortet das Stadtbauamt.