Vor-Ort-Info: Hochwasserschutz entlang der Rotach

Erster Bürgermeister Fabian Müller, Wolfgang Kübler, Leiter des Stadtplanungsamtes, Renate Gauß und Elisabeth Austen von der Grünabteilung des Stadtbauamtes sowie die Vertreter des Planungsbüros RSI und des Büros Henning Larsen stellten das geplante Hochwasserschutzprojekt mit integriertem freiraumplanerischem Konzept vor.
Erster Bürgermeister Müller betonte: „Mit diesem Projekt setzen wir ein wichtiges Zeichen für nachhaltigen Hochwasserschutz und eine umweltfreundliche Stadtentwicklung. Die Kombination aus technischen Schutzmaßnahmen und freiraumplanerischen Elementen ist ein zukunftsweisendes Konzept für Friedrichshafen.“
Ziel des groß angelegten Projekts ist der Schutz weiter Teile der Kernstadt vor einem 100-jährigen Hochwasser. Gleichzeitig soll die Rotach als bedeutendes Naherholungsgebiet aufgewertet werden. Das Projekt verfolgt erstmals in Friedrichshafen den Ansatz der Blau-Grünen-Infrastruktur.
Projektumfang und Umsetzung
Der erste Bauteil des Hochwasserschutzes erstreckt sich von der Brücke nördlich des Stadtwerks bis zur Mündung in den Bodensee über eine Gesamtlänge von rund 2,5 Kilometern. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf etwa 20 Millionen Euro (inklusiv Hochwasserschutz Bunkhofen Bauabschnitt 2), wobei für förderfähige Hochwasserschutzmaßnahmen entsprechende Zuwendungen beantragt werden.
Die Planfeststellungsunterlagen sollen 2025 eingereicht, die Umsetzung in Bauabschnitten ab 2027 begonnen werden. Der Bau erfolgt von Norden nach Süden.
Hochwasserschutzelemente
Für den Hochwasserschutz sind verschiedene Maßnahmen vorgesehen. Dazu zählen Erdwälle für niedrige Schutzanforderungen bis ca. 1,20 Meter bei ausreichend Platz. Für höhere Schutzanforderungen bei beengten Verhältnissen sind Betonwände von einem bis zwei Metern Höhe geplant. Zur bestmöglichen Einbindung in die Umgebung sind Geländeanpassungen vorgesehen.
Im Zuge der Tour wurden an mehrere Stellen die Schutzmaßnahmen erläutert, die planerischen Schwierigkeiten dargestellt und die Fragen der Ratsmitglieder beantwortet.
Bereits 2018 bzw. 2021 wurde vom Gemeinderat der Beschluss für das Projekt Hochwasserschutz einschließlich des Freiraumkonzept gefasst. Es ist vorgesehen, im April 2025 die Beschlüsse zum Einleiten des Planfeststellungsverfahrens zu fassen. Das dann folgende Planfeststellungsverfahren dauert voraussichtlich etwa ein Jahr.