Stadt informiert: Freiflächen- und Agri-PV-Anlagen

Rund 40 Bürgerinnen und Bürger sowie Interessierte aus der Landwirtschaft informierten sich im Bürgerhaus Kluftern über die vorhandenen Herausforderungen in Bezug auf die Realisierung von Freiflächen- und Agri-PV-Anlagen und über die aktuelle Grundlage des Regionalverbandes. Bis 31. Januar 2024 sammelt die Stadt Friedrichshafen nun Anfragen von Interessierten aus der Landwirtschaft sowie von Bürgerinnen und Bürgern.

Zu Beginn der Veranstaltung begrüßten Ortsvorsteher Michael Nachbaur und Erster Bürgermeister Fabian Müller die Gäste im Bürgersaal in Kluftern. Danach präsentierte Bernadette Siemensmeyer vom Büros 365° die Potenzialstudie für Freiflächen-PV-Anlagen innerhalb der Gemarkung Friedrichshafens.

„Mit einem Potenzial von derzeit gesamt 1.410 Hektar steht Friedrichshafen grundsätzlich gut da. Das größte Potenzial liegt bei Agri-PV-Anlagen, welche technisch und finanziell aufwendiger sind und momentan noch einen geringeren Output pro Hektar liefern. Sie lassen sich jedoch als Ersatz von Hagelnetzen sehr gut in unser durch Sonderkulturen geprägtes Landschaftsbild einbinden“, so Siemensmeyer.

Im Anschluss stellte Hubert Bernhard vom Obsthof Bernhard in Kressbronn seine Erfahrungen mit den Agri-PV-Anlagen vor und beschrieb die positiven Effekte dieser Anlagen.

„Unterhalb der Agri-PV-Anlage ist der Einsatz von Bewässerung und Pestiziden stark verringert. Zudem fallen extreme Temperaturschwankungen, im Sommer wie im Winter, geringer aus. Und dazu gibt es noch Strom als zusätzliche Einnahmequelle. Eine klare Win-Win-Situation“, so Bernhard.

Um auch die Beteiligungsmöglichkeiten der Bürgerinnen und Bürger in der Energiewende aufzuzeigen, erklärte Andreas Klatt von der Bürger-Energie Bodensee eG die Entwicklung und die Beteiligungsmöglichkeiten der Genossenschaft.

Diese Potenziale sollen künftig auch in Friedrichshafen genutzt werden. „Die Stadt Friedrichshafen verfolgt das Ziel, bis 2040 klimaneutral zu sein und möchte daher auch die Energiewende und somit den Ausbau von PV-Anlagen aktiv vorantreiben“, erklärte Stefanie Fritz, Leiterin des Amtes für Stadtplanung und Umwelt.

Sie erläuterte das baurechtliche Vorgehen und appellierte dann an die Anwesenden, sich beim Amt für Stadtplanung und Umwelt zu melden, wenn sie Flächen in Friedrichshafen besitzen und sich beteiligen wollen.  Interessierte können sich per E-Mail unter oder über das Onlineformular unter www.klimastadt.friedrichshafen.de melden.

Bis 31. Januar 2024 sammelt die Stadt Friedrichshafen die Anfragen von Interessierten aus der Landwirtschaft sowie Bürgerinnen und Bürgern. „Wir möchten sowohl die planerische Umsetzbarkeit und die Synergieeffekte als auch die Unterstützungspotenziale durch die Stadt prüfen, um so die Vorhaben voranbringen zu können“, so Erster Bürgermeister Fabian Müller. Neben konkreten Projektideen können sich Bürgerinnen und Bürger auch melden, wenn sie sich für eine Bürgerenergieanlage interessieren. Weitere Informationen dazu, können im Internet unter www.klimastadt.friedrichshafen.de abgerufen werden.

Was gilt als Agri-PV?
Agri-PV steht für Agrivoltaik oder für Solaranlagen auf landwirtschaftlichen Flächen. Anders als bei herkömmlichen Freiflächen-Solaranlagen handelt es sich bei Agri-PV um die landwirtschaftliche Nutzung von Flächen und sekundärer Solarstromproduktion.