Sanierung Kapelle Mariä Heimsuchung in Raderach
Das Stadtbauamt Friedrichshafen hat im Zuge der jährlichen Gebäudebegehungen bei der Kapelle Mariä Heimsuchung in Raderach Risse an der Kapelleninnendecke und Schäden am darüber liegenden Dachstuhl entdeckt. In Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden wurden die Mängel untersucht und ein entsprechendes Instandsetzungskonzept erstellt.
Die Sanierungsarbeiten umfassten neben der Dachsanierung – inklusive Instandsetzung von Gebälk und Eindeckung – den Einbau eines Zwischenpodestes, einer Leiter in den Glockenstuhl und einer Zwischendecke. Es wurde zudem ein Bild an der Innendecke restauriert und an der Decke neu gefasst. Des Weiteren wurden die Regenabläufe in Stand gesetzt sowie die Außen- und Innenwände ausgebessert.
Geschichte und Gestaltung der Kapelle
Die Kapelle Mariä Heimsuchung ist gemäß Paragraf 2 des Denkmalschutzgesetzes ein Kulturdenkmal. Sie wurde 1837 nach Abbruch des Schlosses und der Schlosskapelle als neue Ortskapelle errichtet. Sowohl die Ausstattung als auch das Baumaterial der Kapelle stammen aus dem Schlossabbruch.
Der verputzte, längsrechteckige Steinbau mit Satteldach schließt gegen Süden mit einem dreiseitigen Altarraum. Die Längswände und die Chorseitenwände sind durch segmentbogige Fenster geöffnet. Über der Giebelwand mit Karniesbogen erhebt sich ein vierseitiger Dachreiter mit spitzem Zeltdach.
Das Innere der Kapelle zeichnet sich durch klassizistische Symmetrie und Schlichtheit aus. Der barocke Hochaltar zeigt ein Holzrelief mit Darstellung der Dreifaltigkeit von Lorbeerkranz und Akanthusblattwerk umrahmt. An der Westwand befindet sich eine Kreuzigungsgruppe des 17.Jahrhunderts mit Maria und Johannes als Begleitfiguren. Die Flachdecke des Kirchenraumes weist eine zentrale Malerei und Umrahmung auf.
Im Sinne des Denkmalschutzes wurde im Rahmen der Sanierung sowohl die historische Substanz erhalten als auch das charakteristische Erscheinungsbild der Kapelle Mariä Heimsuchung gewahrt.