Saint-Dié feiert den 80. Jahrestag der Befreiung

Friedrichshafens französische Partnerstadt erinnert an den 22. November 1944.
Mann legt Kranz nieder. (Foto: privat)
Bürgermeister Dieter Stauber bei der Kranzniederlegung anlässlich der Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag der Befreiung der französischen Partnerstadt Saint-Dié-des-Vosges. (Foto: privat)

Am 22. November 1944 befreite die amerikanische 103. Infanteriedivision die Stadt Saint-Dié-des-Vosges. Die deutschen Besatzungstruppen hatten auf dem Rückzug die Stadt zerstört, geplündert und in den letzten Wochen vor dem Rückzug zahlreiche Verbrechen wie Deportationen, Zwangsräumungen und Erschießungen begangen.

Auf Einladung von Bürgermeister Bruno Toussaint nahm Bürgermeister Dieter Stauber am 80. Jahrestag der Befreiung an den Feierlichkeiten in der französischen Partnerstadt in den Vogesen teil. Begleitet wurde er von der Arbeitskreisvorsitzenden für die deutsch-französische Partnerschaft, Ulrike Müller von Kralik, und vom ebenso im Arbeitskreis aktiven Philippe Pichet, pensionierter und ehemals in Langenargen stationierter französischer Soldat.

Am Samstagabend in völliger Dunkelheit wurden Szenen der „Libération“ (Befreiung) mit originalgetreuen Fahrzeugen und Uniformen aus dem 2. Weltkrieg vor der Kathedrale von Saint-Dié mit Licht- und Feuerwerkseffekten sehr realistisch und unter großer Anteilnahme der Bevölkerung nachgestellt.

An der Erinnerungs-Stele der 103. Amerikanischen Division und dem Denkmal für die gefallenen Soldaten des Ersten und zweiten Weltkrieges wurden mit großer Feierlichkeit Kränze niedergelegt. Fahnenabordnungen und Ehrenformationen der Feuerwehr, der Gendarmerie und verschiedener Waffengattungen der Französischen Armee, sowie Veteranen und Nachfahren der damals eingesetzten Soldaten waren daran beteiligt.

Eine besondere Geste war die Teilnahme und das gemeinsame Ablegen eines Trauerkranzes durch die Bürgermeister der Partnerstädte Meckhé (Senegal) und Friedrichshafen zusammen mit der Beigeordneten für Städtepartnerschaften, Madame Colette Dauphin.

Großen Zuspruch bekam Bürgermeister Stauber für seine Tischrede im „Tour de la Liberté“ (Freiheits-Turm), in der er daran erinnerte: „Die alliierten Truppen – darunter die Amerikaner und Franzosen – haben nicht nur Saint-Dié und Frankreich, sondern auch Friedrichshafen und Deutschland von der verbrecherischen Nazi-Diktatur befreit!“

Zum Anlass der Befreiung gab die französische Post eine Sonderbriefmarke heraus, auf der zu sehen ist, wie amerikanische Soldaten in die zerstörte Stadt einrücken. Das vielfältige Rahmenprogramm zu diesem Jubiläumswochenende bot zudem Ausstellungen von Zeit-Dokumenten, Militärfahrzeugen und Ausrüstungsgegenständen der damals eingesetzten Truppen, aber auch einen Ball-Abend mit Tanz und einen festlichen Gottesdienst in der Kathedrale. 

Vertreter beider Städte betonten die gemeinsame Zukunft und langjährige Freundschaft und Städtepartnerschaft, die bereits seit über 50 Jahre andauert.