Neues ukrainisches Kulturzentrum eröffnet

Noch sind nicht alle Umzugskartons ausgepackt: Dennoch wurde das neue ukrainische Kulturzentrum für ukrainische Geflüchtete in der Hochstraße 1 eröffnet. Die hellen und multifunktionalen Räume bieten Raum für unterschiedliche Angebote wie beispielsweise Deutschkurse oder Chorproben.
Männer und Frauen stehen bzw. sitzen an Tischen
Von links: Maria Sydorchuk (Leiterin des Malkurses), Valentina Frolova, Tamara Ryzhrova, Lesia Shevschuk (Stadt Friedrichshafen), Petra Schömer (Stadt Friedrichshafen), Elena Gerlich (Firma Fränkel), Bürgermeister Dieter Stauber. Von links sitzend: Hans-Jörg Schraitle (Leiter des Amtes für Bürgerservice, Sicherheit und Ordnung) mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Malkurses.

Bis zum Abriss war das „Café Ukraine“ in der Weinstube Glückler untergebracht. Übergangsweise trafen sich die ukrainischen Geflüchteten im Haus der Bruderhaus Diakonie. Am Donnerstag, 24. August, dem Tag der ukrainischen Unabhängigkeit, sind interessierte Bevölkerung zum Tag der offenen Tür in das Kulturzentrum in der Hochstraße 1 eingeladen.

Die neuen Räume in der Hochstraße 1 wurden von den geflüchteten Menschen aus der Ukraine mit Unterstützung der Stadt selbst gestaltet. Es ist der neue Treffpunkt für die Menschen aus der Ukraine, egal, ob sie seit wenigen Monaten oder Wochen hier sind oder schon länger in Friedrichshafen verwurzelt sind.

„Wir freuen uns, dass es gelungen ist, in der Hochstraße einen neuen Treffpunkt zu schaffen, in dem sich die Menschen treffen können und miteinander ins Gespräch kommen. Das Kulturzentrum bietet darüber hinaus die Möglichkeit, Infoveranstaltungen zu ganz unterschiedlichen Themen anzubieten. Mit diesem Angebot fördern wir die Hilfe zur Selbsthilfe“, so Bürgermeister Dieter Stauber. „Dank der Unterstützung der Firma Fränkel konnten für diesen Zweck optimale Räumlichkeiten angemietet werden, hierfür meinen herzlichen Dank“, ergänzt Stauber.

In den neuen Räumlichkeiten gibt es eine Küche, in der gemeinsam gekocht und gebacken werden kann. Außerdem stehen mehrere Räume für Sprachkurse, kulturelle Angebote und kreative Bastelaktionen zur Verfügung. Geplant sind auch Info-Veranstaltungen zum Thema „Ausbildung“ und die Räume können von den ukrainischen Geflüchteten beispielsweise für Kinderveranstaltungen genutzt werden.

Der Chor von Kindern und Erwachsenen, der mittlerweile schon zahlreiche Auftritte u.a. in Seniorenreinrichtungen und auf dem Interkulturellen Stadtfest hatte, kann in den Räumen für Konzerte und Auftritte proben. Neu ist ein Angebot für Jugendliche ab 14 Jahren. Sie können gemeinsam Singen, Tanzen und Spielen. Feste Wochentermine gibt es für Kurse wie Kreatives Basteln, Malunterricht oder Yoga-Unterricht. Rund 100 Ukrainerinnen und Ukrainer besuchen derzeit die Deutschkurse, die vom Ökumenischen Asylkreis-West angeboten werden.

„Das neue Kulturzentrum bietet ideale Möglichkeiten, um verschiedene Altersgruppen unter einem Dach anzusprechen und sie zu informieren“, so Hans-Jörg Schraitle, Leiter des Amtes für Bürgerservice, Sicherheit und Ordnung.

Neu sind Angebote für Seniorinnen und Senioren, bei denen sie sich treffen, mit einander ins Gespräch kommen und gemeinsame Ausflüge unternehmen können. In den neuen Räumen können auch traditionelle Feiertage gemeinsam gefeiert werden, wie zum Beispiel der 24. August, der Tag der ukrainischen Unabhängigkeit.

„Es ist überwältigend, wie sich die ukrainischen Frauen bei der Ausgestaltung der Räume engagiert und Ideen eingebracht haben. Ohne dieses Engagement hätten wir das Kulturzentrum nicht so schnell umsetzen können“, freut sich Hans-Jörg Schraitle. Auch die vielfältigen Angebote, so Schraitle weiter, sind nur dank des ehrenamtlichen Engagements von ukrainischen Geflüchteten, Häflerinnen und Häflern und verschiedenen Institutionen möglich.

Die Ausstattung der Räume wurde aus Geld- und Sachspenden der Ukraine-Hilfe Friedrichshafen finanziert.

Das ukrainische Kulturzentrum ist montags bis samstags geöffnet. Sonntags bleibt der Treff geschlossen.

Informationen:

Für die Unterbringung der Menschen benötigt die Stadt Wohnraum, der längerfristig angemietet werden kann. Die Wohnungen werden von der Stadt besichtigt und angemietet. Wer die Integration von geflüchteten Menschen unterstützen möchte und eine Wohnung zu vermieten hat, kann sich telefonisch melden unter 07541 203- 4250 melden. Hilfreich ist es, wenn Interessierte zur Kontaktaufnahme das Wohnraum-Formular auf der städtischen Website unter www.friedrichshafen.de/ukraine nutzen.

Aktuell sind in Friedrichshafen 1.150 ukrainische Geflüchtete gemeldet, darunter 128 Kinder von 0 bis 6 Jahren und 226 Kinder und Jugendliche zwischen sieben und 16 Jahren.

Für alle, die die Flüchtlingsarbeit vor Ort finanziell unterstützen möchten, sind Spenden möglich unter
Stadt Friedrichshafen
IBAN: DE88 6905 0001 0020 1050 94
BIC: SOLADES1KNZ
Verwendungszweck: Ukraine-Hilfe Friedrichshafen

Alle Infos zur Ukraine-Hilfe der Stadt Friedrichshafen unter www.friedrichshafen.de/ukraine.

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