Kulturufer 2024: Bunt, vielseitig und fröhlich
Geschätzt kamen etwa 138.000 Besucherinnen und Besucher aus Stadt und Region zum Kulturufer 2024 – ein neuer Besucherrekord nach einem wetterbedingt deutlich schwächeren Vorjahr (2023: 100.000; 2022: 135.000). Die Auswertung von Mobilfunkdaten zeigt dabei, dass das Einzugsgebiet des Kulturufers größer wird und weit in die Umgebung reicht. Inzwischen kommen sogar mehr als 50 Prozent der Besucherinnen und Besucher von außerhalb aus den Städten und Gemeinden der Region, zum Teil auch aus Österreich und der Schweiz.
An den zehn Kulturufer-Tagen gab es täglich von mittags bis nachts viel zu entdecken: Das bunte Programm bot eine breite Palette von Theaterstücken, Tanz und Konzerten bis hin zu Comedy und Kabarett. „Die hohe Nachfrage zeigt, dass das Programm in diesem Jahr eine besonders gute Balance zwischen Musik-Acts, Theater, Tanz und anderen darstellenden Künsten fand“, freut sich Sarah Baltes, Leiterin des Kulturbüros Friedrichshafen. „Mit einer durchschnittlichen Auslastung von 70 Prozent waren die Zelte gut gefüllt.“ Insgesamt wurden rund 7.000 Tickets für die Veranstaltungen in den Zelten verkauft (2023: 7.872).
Besonders gut kamen das Kindertheater und die Kinderveranstaltungen im kleinen Zelt bei Familien an. Fünf von neun Veranstaltungen waren sogar restlos ausverkauft. Besonders beliebt war das Kinderkonzert am ersten Samstag mit „herrH“, das bereits kurze Zeit nach Vorverkaufsstart ausgebucht war und viele treue Fans anzog.
Straßenkunst mit noch größerem Programm
Im Vergleich zum Vorjahr legte auch das Straßenkunst-Programm mit in Summe fast 450 gespielten Shows auf der Promenade nochmals zu. Die Straßenkünstlerinnen und -künstler traten von mittags bis spät abends an fünf Spielorten zwischen Yachthafen und Gondelhafen auf. Gut kamen dabei der Straßenkunst-Flyer und die Beachflags an den Spielorten an, die bei der persönlichen Programmwahl und Orientierung halfen. Feuershows, Artistik-Acts, Zaubershows und insbesondere die vielseitigen Musik-Shows zogen immer wieder Publikum an. Auch in diesem Jahr spielten alle freien Künstlerinnen und Künstler auf der Uferpromenade „in den Hut“.
Wieder eingeführte Matinee kam gut an
Wiederaufgenommen wurde in diesem Jahr das beliebte Format der „Matineen“, das kostenfrei an drei Vormittagen angeboten wurde und zahlreiche Gäste anzog. Fast 120 Besucherinnen und Besucher versammelten sich hier vormittags. Lediglich die Matinee am ersten Sonntag musste wetterbedingt abgesagt werden.
Open-Air-Kino zieht Leinwandfans an
In Summe fast 1.200 Besucherinnen und Besucher kamen zu den fünf Open-Air-Kinoabenden – mehr als doppelt so viele wie im verregneten Vorjahr (2023: 530). Ausverkauft und nahezu ausverkauft waren die beiden Komödien „Kleine schmutzige Briefe“ und „Die einfachen Dinge“ am ersten und am letzten Kinoabend.
Jugend-KULT-Ufer startet neu durch
Das neu zusammengestellte MOLKE-Team ist zufrieden: Mehr als 1.000 Jugendliche nutzen das Kreativangebot beim Jugend-KULT-Ufer, an der ALOA-Bar wurden fast 3.200 alkoholfreie Cocktails (2023: 2.300) verkauft. „Insgesamt sind die Angebote sehr gut angenommen worden und es war immer viel los. Am Ende waren sowohl die Farben für Graffiti und Siebdruck leer als auch die Getränke ausverkauft“, freut sich Ines Weber, Leiterin des Amtes für Soziales, Familie und Jugend. „Die Stimmung war prima, das Wetter hat meist mitgemacht. Und beim Gewitter am Mittwoch haben sogar unsere Gäste geholfen, zusammenzupacken.“
Auch das neue Musik-Konzept beim Jugend-KULT-Ufer unter der Leitung von Alexander Broschek, stellvertretender Leiter der Musikschule, war ein voller Erfolg: Wie geplant konnten auf der Musikmuschel-Bühne an sechs Abenden zwölf Bands auftreten, das Wetter spielte voll mit und auch die Kulturufer-Gäste kamen zahlreich, um zu tanzen, zu lauschen und zu genießen: Zu den unterschiedlichsten Musikstilen, Bands und Künstlern kamen insgesamt etwa 3.050 Zuschauerinnen und Zuschauer. Ergänzt wurde das Programm an den restlichen Tagen mit weiteren Straßenkunst-Shows, die sich ebenfalls reger Begeisterung erfreuten.
Aktionswiese: Handwerk und Technik, Spiel und Spaß
Friedlich und familiär ging es auf der schattigen Aktionswiese beim Kulturufer zu: Insgesamt rund 5.400 Kinder und Eltern kamen zu den verschiedenen Angeboten. Spielehaus und Spielbus waren an fünf Tagen von 27. bis 31. Juli vor Ort und hatten alles dabei für Handwerk, Bewegung, Spiel und Zirkus: Grünholzwerkstatt, Bildhauerwerkstatt, Familienschmiede und Tetra Town begeisterten ebenso wie die Zirkusaktionen und die tägliche „Manege frei“ für den Kinderzirkus. Zum Geheimtipp entwickelte sich „Ein schöner Ort“: An 20 Spielstationen konnten die Kleinsten zwischen ein bis sechs Jahren in verschiedene Welten eintauchen und spielerisch ganz ihren Impulsen folgen. Besonders viel los war auf der Aktionswiese am ersten Kulturufer-Sonntag mit rund 900 Gästen.
Technik mit Spannung und Spaß verband das Team der Wissenswerkstatt und baute auf der Aktionswiese ebenfalls an fünf Tagen rund 100 Propellerfahrzeuge aus Pappe und mit Elektromotor. Hier kamen die neuen 45-Minuten-Zeitslots gut an, die dabei halfen, lange Warteschlangen zu vermeiden.
Zum ersten Mal gab es in diesem Jahr mit dem Zeppelin Museum Friedrichshafen einen Gastpartner auf der Aktionswiese. Passend zur aktuellen Ausstellung „Choose your Player. Spielwelten von Würfel bis Pixel“ drehte sich von Samstag, 27. Juli bis Freitag, 2. August täglich von 13 bis 18 Uhr alles um das Thema Spiele. Dabei kamen Zeppelin-Brettspiele, Luftschiffpuzzle, Häfler-Memos, Geschicklichkeits- und Geschwindigkeitsspiele und vieles mehr zum Einsatz, die zu Kooperation und Wettstreit einluden. Rund 3.000 Kinder und Eltern nahmen das Angebot begeistert an – das dann aber krankheitsbedingt leider an den beiden letzten Kulturufertage ausfallen musste.
Kunsthandwerkermarkt – gemischte Bilanz, trotzdem gute Stimmung
„Die Stimmung auf dem Kunsthandwerkermarkt war insgesamt gut, auch wenn die Bilanz bei den einzelnen Ständen ganz unterschiedlich ausfällt“, berichtet Petra Schömer, stellvertretende Leiterin des Amtes für Bürgerservice, Sicherheit und Ordnung. Ein Händler mit selbst gefertigten Küchenschneidebrettern war am letzten Tag ausverkauft, ein anderer wiederum hat aufgrund der geringen Verkäufe angekündigt, im nächsten Jahr eher nicht zu kommen. „Insgesamt waren die tagsüber zum Teil sehr heißen Tage nicht so gut für den Kunsthandwerkermarkt, am verkaufsstärksten war dann bei gemäßigteren Temperaturen auch der zweite Kulturufer-Samstag.“ Trotz allem sei die Stimmung bei den Händlern und Kunsthandwerkern gut: Das Kulturufer-Publikum sei sehr nett und wertschätzend, viele Händler berichten von Komplimenten für ihre Produkte und wollen im nächsten Jahr wieder dabei sein.
Info: Das 39. Kulturufer findet von 1. bis 10. August 2025 statt.