Friedrichshafen tritt Kompetenznetz Klima Mobil bei

Die Stadt Friedrichshafen tritt dem Kompetenznetz Klima Mobil bei. Mit mehr als 60.000 Einwohnern ist die zweitgrößte Stadt am Bodensee ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt.
Zwei Männer mit der Mitgliedsurkunde des Kompetenznetzes Klima Mobil
Stefan Dunkenberger (links), Koordinator für nachhaltige Mobilität bei der Stadt Friedrichshafen und Bürgermeister Dieter Stauber mit der Mitgliedsurkunde des Kompetenznetzes Klima Mobil

Am 15. Juli 2021 fand das Auftaktgespräch zwischen Vertretern des Kompetenznetzes Klima Mobil und der Stadtverwaltung statt. Mit Unterstützung des Netzwerks will die Stadt weiter daran arbeiten, die Verkehrssituation zu entlasten und klimafreundliche Mobilität im Stadtgebiet zu fördern.

Das Kompetenznetz Klima Mobil wurde 2020 gegründet und unterstützt Städte, Gemeinden und Landkreise, die hochwirksame Maßnahmen beim Klimaschutz im Verkehr planen und umsetzen wollen. Nunmehr 80 baden-württembergische Kommunen sind bereits Mitglied im Kommunennetzwerk und tauschen sich intensiv zum Klimaschutz im Verkehr aus. Dabei steht der regionale Charakter des Netzwerks im Vordergrund, indem es mit Ansprechpartnern vor Ort für die Kommunen im Einsatz ist.

Die Stadt Friedrichshafen zeichnet sich vor allem durch ein für die Region bedeutungsvolles Industrie- und Gewerbeaufkommen aus. Pendler- sowie Tourismus- und Durchgangsverkehr stellen Infrastruktur und Bürger der Stadt vor große Herausforderungen. Neben der neuen B31 werden auch andere Vorhaben in Friedrichshafen zur Verkehrsentlastung diskutiert, wie etwa die Neugestaltung und Verkehrsberuhigung der Friedrichstraße. Der laufende Ausbau des Radverkehrsnetzes sowie der öffentliche Nahverkehr tragen zur Entlastung im Straßenverkehr bei und sollen weiter gestärkt werden.

„Friedrichshafen hat wirtschaftlich und kulturell eine enorme Bedeutung in der Bodenseeregion und ist eine der typischen Einpendlerstädte. Die Lage am Bodensee macht die Stadt zusätzlich zu einem attraktiven Urlaubsziel, sorgt aber auch für komplexe Verkehrs- und Mobilitätsfragen“, sagt Dieter Stauber, Bürgermeister der Stadt Friedrichshafen. Besonders deutlich werde das bei den aktuellen Diskussionen zu einer der bisher zentralen Durchgangsstraßen der Stadt: Die Friedrichstraße ist noch als Bundesstraße gewidmet, soll aber nach Fertigstellung der neuen B 31 umgewidmet werden. „Das eröffnet uns für den innerstädtischen Verkehr mitten im Zentrum völlig neue Möglichkeiten, die zur Verkehrsberuhigung führen sollen“, betont Stauber. „Unser Ziel ist ganz klar mehr Klimaschutz, ein einladendes und attraktives Stadtbild, das den Einzelhandel stärkt und die Aufenthaltsqualität für Bürgerschaft und Touristen steigert.“

„Friedrichshafen hat ein großes Potenzial, wenn es um den Klimaschutz im Verkehr geht. Schon jetzt kann die Stadt auf einige Erfolge und gute Projekte, wie etwa bei der E-Mobilität und dem Radverkehr, zurückblicken,“ sagt Projektberater Lorenz Blume, der die Netzwerkkommunen im Regierungsbezirk Tübingen als regionaler Ansprechpartner begleitet. „Es besteht die Chance, moderne Verkehrsmaßnahmen zum Klimaschutz in das Gesamtkonzept der Stadt einzuflechten. Das würde Vorbildcharakter haben: Industrie- und Gewerbestandort auf der einen, weniger Emissionen durch Autos und mehr Lebensqualität auf der anderen Seite,“ erklärt Blume weiter. „Der Beitritt der Stadt Friedrichshafen zum Kompetenznetz Klima Mobil freut uns ganz besonders, da unser Netzwerk in der Bodenseeregion bereits gut vertreten ist und wir somit einen weiteren wichtigen Partner zur kommunalen Vernetzung gewinnen konnten“, so Blume.

Hintergrund

Das Kompetenznetz Klima Mobil wurde auf Initiative des Ministeriums für Verkehr von der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) in Kooperation mit der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg ins Leben gerufen. Gefördert wird das Kompetenznetz Klima Mobil durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI). Die Fördersumme des Bundes beträgt 2,3 Millionen Euro. Das Land Baden-Württemberg steuert einen finanziellen Eigenanteil in vergleichbarer Höhe bei und unterstützt das Kompetenznetz inhaltlich.

Weitere Informationen unter https://www.klimaschutz-bewegt.de