FÖJ: Spannendes Jahr mit viel Abwechslung

Romy Schuhmaier und Alexander Jung haben etwas gemeinsam: Sie absolvieren seit 1. September 2024 ein Freiwilliges Ökologisches Jahr in der Umweltabteilung der Stadt Friedrichshafen. Schuhmaier im Bereich Naturschutz und Umweltbildung und Jung im Bereich Forst, den die Stadt Friedrichshafen erstmals anbietet
Eine Frau und ein Mann knien auf der Erde vor großen Steinen und zupfen Unkraut.
Romy Schuhmaier und Alexander Jung haben am 1. September 2024 ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr bei der Stadt Friedrichshafen begonnen. Zu ihren Aufgaben gehört unter anderem die Pflege des Lernbiotops.

In den vergangenen 25 Jahren haben rund 45 Jugendliche ein freiwilliges Orientierungsjahr im Bereich Naturschutz und Umweltbildung absolviert und sich so aus freien Stücken für die Gesellschaft eingesetzt. 

Romy Schuhmaier kommt aus der Nähe von Heilbronn und Alexander Jung aus Waldkirch im Schwarzwald. „Ich habe mich für die Forstwirtschaft interessiert und mich dann um eine Stelle in Friedrichshafen beworben“, so Alexander Jung. Seit seinem Start verbringt er rund 60 Prozent seiner Arbeitszeit bei Stadtförsterin Karin Beer mit Außentätigkeiten im Stadtwald und 40 Prozent mit Arbeiten im Büro. „Die Pflege des Waldes und das Aufstellen des Verbissschutzes an jungen Bäumen gehören zu den Aufgaben, die ich im Rahmen von Projekttagen an Schulen mitgestalten kann “, erklärt Jung. In diesem Rahmen wird auch ein Projekt zur Herstellung eines Insektenhotels mit einer städtischen Schule von Jung umgesetzt werden. 

Besonders interessant ist für ihn, dass er einen Motorsägen-Lehrgang absolvieren darf. Sobald er die Prüfung dafür abgelegt hat, kann er zusammen mit den städtischen Naturwarten etwa kleinere Bäume, die die Wege im Wald versperren, klein sägen und wegräumen. Eine besonders bedeutende Aufgabe ist beispielsweise auch die Kartierung von Biotopbäumen im städtischen Wald, welche er gemeinsam mit den ehrenamtlichen Naturwarten in diesem Herbst und Winter durchführt. „Demnächst werde ich von der Stadtförsterin noch ins Monitoring von Käferbäumen und der Kontrolle von Verbissschutz unterwiesen, um auch bei Kontrollgängen unterstützen zu können“, so Jung. Neben den vielfältigen Aufgaben im Wald und der Begleitung der Stadtförsterin bei ihren sonstigen Tätigkeiten übernimmt Jung auch die Freihaltung einiger Wanderpfade von einwachsendem Begleitwuchs, womit er auch zu einem noch schöneren Erlebnis der Erholungssuchenden in unserer Stadt beiträgt. 

„Die Aufgaben, die von unseren FÖJ’lern übernommen werden, entlasten uns bei der täglichen Arbeit. Sie übernehmen hauptsächlich Aufgaben, die keine Pflichtaufgaben sind und aufgrund der Aufgabenfülle erst später oder gar nicht gemacht werden könnten. Ein Beispiel ist die Unterstützung bei der Pflege des Lernbiotops, eine unserer Umweltbildungseinrichtungen“, so Katharina Nitsch, Mitarbeiterin in der Umweltabteilung des Amtes für Stadtplanung und Umwelt.

Ein interessantes Projekt, das Alexander Jung betreut, läuft in Zusammenarbeit mit den Kindergärten. Die Kinder machen Ausflüge und sammeln gemeinsam mit den Erzieherinnen und Erziehern, Eicheln. Diese werden dann von Jung in den Kindergärten abgeholt und trocken gelagert, um sie im Herbst und Winter auf sogenannte Hähertische gemeinsam mit den Kindern zu verteilen. Ziel der Hähertische ist es, dass der Eichelhäher die Eicheln aufnimmt und im Wald verteilt „pflanzt“. Dazu musste ein Info-Flyer entworfen werden. „Das hat mir viel Spaß gemacht. Ich konnte alles selbstständig planen und umsetzen“. Das Projekt läuft noch bis Winteranfang.

Romy Schuhmaier arbeitet gerade daran, für das Naturschutzgebiet Seehag in Fischbach Hinweisschilder zu entwerfen, durch die die Besucherinnen und Besucher aufgeklärt werden, welche Tiere sich im Seehag aufhalten.

Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Eindämmung des japanischen Staudenknöterichs. „Wir müssen jede Pflanze einzeln mit der Wurzel herausstechen, nur so kann der weiteren Verbreitung entgegengewirkt werden. Hier unterstützen wir unter anderem auch die freiwilligen Helferinnen und Helfer, die sich über die Freiwilligenbörse der Stadt engagieren“, so Romy Schuhmaier. 

Viel Freude hat Schuhmaier daran, Nisthilfen für verschiedene Vogelarten an Bäumen anzubringen. Bevor dieses Projekt umgesetzt werden kann, musste sie eigenständig recherchieren, wie und wo die Nisthilfen am besten angebracht werden.

25 Jahre FÖJ bei der Stadt

Seit 1999 bietet die Stadt Friedrichshafen jungen Menschen die Möglichkeit, sich im Rahmen des Freiwilligen Ökologischen Jahres für den Schutz der Häfler Natur zu engagieren und so einen wichtigen Beitrag für das Wohlbefinden der Bürgerinnen und Bürger zu leisten. 

Die Jugendlichen unterstützen während des freiwilligen Jahres die vielfältigen Umweltbildungsangebote wie das Grüne Klassenzimmer und das Globale Klassenzimmer. Sie helfen bei der Pflege des Lernbiotops, wirken bei den Bodenseepfadtafeln mit und organisieren die Handysammelboxen, in denen alte Handys gesammelt und dann wiederverwendet werden. Sie haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Maßnahmen für Vögel, Fledermäuse und Amphibien umgesetzt. 

Wer sich für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr interessiert, muss seine Vollzeitschulpflicht erfüllt und darf das 27. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Ein Jahr lang wird dann – wie bei einem normalen Arbeitsverhältnis – mitgearbeitet. Alle Informationen zu Ablauf und Bewerbung gibt es unter www.foej-bw.de

Für Fragen steht bei der Stadt Friedrichshafen Marie-France Cottance, Tel.:  07541 203-1101, E-Mail: zur Verfügung.