Erfolgsgeschichte: Fünf Jahre Reparaturcafé
In einer kleinen Feier in der Sonnenuhr erinnerte Günter Wolff an die Anfänge des Reparaturcafés. Tanja Abele, Beauftragte für Familien und Senioren der Stadt, dankte den ehrenamtlichen Reparateuren im Namen der Stadt Friedrichshafen für ihre Arbeit.
Im Oktober 2017 fing alles an: Nach einem runden Tisch und ersten Gesprächen zwischen BUND und Stadt erklärten sich elf Ehrenamtliche bereit, in einem Reparaturcafé alte und defekte Gegenstände zu reparieren.
Am Montag, 5. März 2018 war es dann soweit. Das Reparaturcafé in der Sonnenuhr öffnete zum ersten Mal seine Türen. Ziel war und ist es, Alltagsgegenstände zu reparieren, die ansonsten im Müll landen würden. Seither bieten die ehrenamtlichen Reparateure jeden ersten Montag im Monat von 14 bis 17 Uhr kostenlose Hilfe an.
Um auch Berufstätigen die Möglichkeit zu bieten, defekte Gegenstände reparieren zu lassen, wurde am 18. Juni 2018 ein zusätzliches Reparaturcafé im Gemeindepsychiatrischen Zentrum (GPZ) eröffnet. Geöffnet ist es jeden dritten Dienstag im Monat von 15 bis 19 Uhr.
Günter Wolff, Leiter des Reparaturteams, zog Bilanz über die zurückliegenden fünf Jahre. Während der Corona-Zeit war das Reparaturcafé geschlossen. Bis dahin konnten die Menschen, die einen defekten Gegenstand mitbrachten, bei der Reparatur mithelfen. Nach der Corona bedingten Schließung wurde das Reparaturcafé in veränderter Form wieder geöffnet. Die Menschen müssen jetzt die Gegenstände abgeben, die Reparateure setzen die Gegenstände in Stand und die Besitzerinnen und Besitzer können sie wieder abholen.
Günter Wolff erzählte auch, dass er mit mehreren Reparateuren beim Wiederaufbau im Ahr-Tal war. Sie trugen dazu bei, dass an der ein oder anderen Stelle wieder Licht brannte.
„Es macht uns allen riesigen Spaß, die defekten Dinge zu reparieren und den Besitzern funktionsfähig zurückzugeben. Viele der kaputten Gegenstände haben für ihre Besitzer eine Geschichte, weshalb sie die Uhr oder das Spielzeug nicht einfach wegwerfen wollen“, erzählt Günter Wolff.
Nach dem Motto „Reparieren statt Wegwerfen“ helfen die ehrenamtlichen Reparateure beim wieder herstellen defekter Geräte. Das Spektrum der reparierten Geräte und Gegenstände umfasst alles Mögliche: elektrische und elektronische Geräte, Möbel, Uhren, Spielzeug, Fahrräder, alles aus Holz und vieles mehr. Manchmal helfen aber weder Fachkenntnisse noch Erfahrung, wenn etwa kaputte Ersatzteile nicht mehr zu beschaffen sind.
Das Reparaturcafé erfreut sich zunehmender Nachfrage. Besonders fällt auf, dass nicht nur ältere Menschen, sondern immer häufiger auch junge Menschen oder Familien mit defekten Gegenstände kommen, um sie reparieren zu lassen.
Anhand einer Statistik machte Franz Butscher deutlich, wie vielfältig die Arbeit im Reparaturcafé ist. In den fünf Jahren wurden 1.250 Reparaturen durchgeführt, davon 491 Elektrogeräte (Bügeleisen. Fön, Mixer, Bohrmaschinen etc.), 322 Unterhaltungselektronik-Geräte (Computerzubehör, Drucker etc.), 146 Batteriegeräte wie Spielzeug und 136 Uhren. Dazu kommen 96 Reparaturen von Kleinmöbeln, Nähmaschinen, Scheren und Heckenscheren und vieles mehr. 60 Mal kamen Interessierte mit Lampen und Leuchten ins Reparaturcafé.
Günter Wolff und Tanja Abele bedankten sich bei allen Unterstützern, die durch Geld- und Sachspenden dazu beitragen, dass die Reparaturen kostenlos sind und nur Ersatzteile bezahlt werden müssen. Sie bedankten sich auch bei allen Reparateuren für das große Engagement und den enormen ehrenamtlichen Einsatz. Zum Dank überreichte Tanja Abele allen Reparateuren einen Häfler Geschenkgutschein.
Wer Lust am Reparieren und handwerkliche Erfahrung hat und regelmäßig oder auch nur gelegentlich im Reparatur-Café ehrenamtlich mitarbeiten möchte, der ist herzlich willkommen. Interessierte wenden sich bitte per E-Mail an bund.friedrichshafen@bund.net oder telefonisch an den BUND Ortsverband Friedrichshafen, Telefon 07541 376890.