Ein Leben voller Engagement: Trauer um Otto Saur

1964 gründete er gemeinsam mit Hugo Müller den Verein „Lebenshilfe für geistig Behinderte e. V. Friedrichshafen“. 17 Jahre lang war er erster Vorsitzender und Schriftführer der Lebenshilfe und hat dabei Großartiges geleistet. 

Otto Saur hat sich mit seinem ehrenamtlichen Engagement, seiner Tatkraft und seiner Entschlossenheit im Sozialen, vor allem auch für behinderte Kinder eingebracht. Und das in einer Zeit, als es noch nicht selbstverständlich war, Menschen mit Handicap zu integrieren und dafür zu sorgen, dass sie auf ihrem Weg durch das schulische und berufliche Leben kompetent begleitet werden. Seinem unermüdlichen Einsatz ist es mit zu verdanken, dass in Friedrichshafen die damalige Privatschule „Haus Tannenhag“ geschaffen wurde. Daraus entstand die heutige „Tannenhag-Schule“, eine Einrichtung mit Kindergarten, öffentlicher Schule und Berufsschulstufe für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit Förderbedarf im Bereich der geistigen Entwicklung. 

Otto Saur war außerdem mehr als 20 Jahre stellvertretender Vorsitzender des katholischen Vereins für soziale Dienste (SKM). Als Gründungsmitglied der Hospizbewegung St. Josef trug er die Idee und die Arbeit der Hospizbewegung in Friedrichshafen mit. Zuerst als 1. Vorsitzender, später als 2. Vorsitzender und Schatzmeister. Otto Saur hat die Hospizbewegung maßgeblich geprägt. 

Durch sein vielfältiges und uneigennütziges ehrenamtliches Engagement genoss Otto Saur ein hohes Ansehen in Friedrichshafen. Er war ein Vorbild für soziales, ehrenamtliches Engagement. Deshalb wurde ihm am 22. November 1988 der Ehrenbrief der Stadt Friedrichshafen verliehen. 1990 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. 

„Otto Saur war ein Mensch mit Prinzipien, Wissen, Herz und Verstand. Er setzte sich jahrzehntelang mit viel Leidenschaft für die Menschen in Friedrichshafen ein“, würdigt ihn Oberbürgermeister Simon Blümcke.

Die Stadt Friedrichshafen wird ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.