Montag, 19. August 2024

Der September im Schulmuseum

Im September lockt das Schulmuseum Friedrichshafen wieder mit einem umfangreichen und vor allem vielfältigen Programm aus Führungen und einer Lesung. Da ist für alle Generationen was dabei, und langweilig wird es nie.
Eine Frau im historischen Lehrerinnenkostüm steht an einer Tafel und zeigt auf die Kurrentschrift.
Reinhilde Maier alias Fräulein Elise führt als Lehrerin kostümiert durch die Schulgeschichte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Foto: Schulmuseum FN

Gleich zwei Termine können sich Geschichts- und Literaturbegeisterte am Dienstag, 3. September, eintragen. Um 14 Uhr lädt zunächst Museumsführer Claudius Beck alias „Hausmeister Träge“ zu seiner Kostümführung. Er erzählt die Schulgeschichte aus seiner ganz speziellen Sicht. Die Kostümführung dauert 60 Minuten und ist im Eintritt enthalten.

Ebenfalls am 3. September wird es um 19 Uhr bei der dritten und letzten Lesung unterm Apfelbaum 2024 zum Thema „Generation Lesen“ nochmals literarisch. Dann stellt im Garten des Museums zuerst Sabine Giebeler, Leiterin des Medienhauses am See, Ursula Otts „Das Haus meiner Eltern hat viele Räume“: Die Boomer-Generation ist mit der Verabschiedung vom Ort ihrer Kindheit beschäftigt und muss den würdevollen Umgang mit den greisen Eltern lernen. 

Anschließend lesen Friederike Lutz und Dominik Hartlieb vom Schulmuseum aus „Der kleine Nick“ von René Goscinny und Sempé. Zwischen 1959 und 1964 erschienen die Kinderbuchgeschichten des „Petit Nicolas“ auf Französisch. Auch in der deutschen Übersetzung atmen sie die Atmosphäre ihrer Zeit und spielen mit der kindlichen Sicht auf die Welt der Schule und der Familie, die Erwachsenen Lachtränen in die Augen treibt. Der Eintritt ist frei, es gibt kühle Erfrischungen.

Am Dienstag, 10. September, gibt Museumsführerin Gabi Schneider um 14 Uhr ihre Sonderführung „Reform- und Aufbruchszeit – Schule im Deutschen Kaiserreich“. Sie zeigt, wie sich gesellschaftliche Veränderungen und Reformideen auch in der Schule des Kaiserreichs niederschlagen. Eine spannende Epoche voller Widersprüche und Aufbruchstimmung trotz autoritärer Restriktionen. Die Führung ist geeignet für Menschen ab 14 Jahren und im Eintritt enthalten. 

Wie sehr die Schule immer auch Spiegel ihrer Zeit ist, wird deutlich in der Direktorinnenführung „Schule und Kindheit unterm Hakenkreuz“ am Mittwoch, 18. September, um 17 Uhr. Die Museumsleiterin Friederike Lutz zeigt in dieser Feierabendführung auf, wie die Propaganda der Nationalsozialisten die Schule und die Freizeit der Kinder und Jugendlichen durchdrang. Da die Inhalte der 60-minütigen Führung durchaus herausfordernd sein können, ist diese erst für Menschen ab 12 Jahren empfohlen. 

Eine weitere Kostümführung „Fräulein Elise – Lehrerin in der Dorfschule um 1850“ gibt es am Dienstag, 24. September, um 14 Uhr. Die Museumsführerin Reinhilde Maier schlüpft in ein authentisches Kostüm aus der Zeit und gibt erstaunliche Einblicke in ihren Alltag und das Schulleben um 1850. Sie bleibt aber nicht dabei stehen, sondern nimmt ihre Besucher mit auf eine Zeitreise, in der die Rolle der Lehrerin im Fokus steckt. Die Führung dauert ca. 60 Minuten und ist im Eintritt enthalten.  Es empfiehlt sich – wie bei allen Kostüm- und Sonderführungen – eine Anmeldung per E-Mail an schulmuseum@friedrichshafen.de oder zu den Öffnungszeiten unter 07541/203-55610.

Zudem finden auch die offenen Führungen regelmäßig statt, nämlich jeden Donnerstag um 14.30 und um 15.30 – und an den Sonntagen, 8. und 22. September, ebenfalls um 14.30 und 15.30 Uhr. Sie sind im Eintritt enthalten.