Blumen zum 125. Geburtstag am Grab von Ilse Essers
Ilse Essers war die Tochter des nicht nur in Friedrichshafen bekannten Theodor Kober, der als Ingenieur für Graf Zeppelin an der Entwicklung von dessen erstem Luftschiff arbeitete. Sie war eine der Frauen, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts, in der seit Jahrtausenden von Männern bestimmten Technik, entscheidende Grundlagen gelegt hat.
Schon als Kind zeigte sie Interesse für Mathematik und Technik. Ihre Mutter Anna sorgte dafür, dass Ilse sich auf der als Jungenschule geführten Realschule auf ein Studium in Maschinenbau vorbereiten konnte. Und so konnte sie Technische Physik in München studieren.
Doch damit war ihr Weg als Ingenieurin nicht gebahnt. Sie wurde immer wieder abgewiesen und arbeitete als Konstruktionszeichnerin, bis sie schließlich im Aachener Institut von Theodor von Karman als Flugzeugkonstrukteurin ihre Chance bekam. Von Karman förderte die junge Ingenieurin und sorgte dafür, dass ihre Ideen über die Stegbeanspruchung von Biegungsträgern, von ihrem früheren Professor als Unsinn abgetan, als Diplomarbeit anerkannt wurden. Die Wissenschaften von der Mechanik und der Luftfahrttechnik verdanken Ilse Essers grundsätzliche Erkenntnisse, ohne die sie nicht hätten weiterentwickelt werden können.
Die Stadt Friedrichshafen und die Zeppelin-Stiftung würdigen die besonderen Leistungen von Ilse Essers, einer Frau, die die Entwicklung der Luftfahrt miterlebt und aktiv mitgestaltet hat, mit dem Dr.-Ilse-Essers-Preis. Mit dem Preis werden junge Studentinnen ausgezeichnet, die an der Dualen Hochschule Ravensburg, Campus Friedrichshafen, außergewöhnliche Leistungen erbringen. Der Preis wurde 2004 zum ersten Mal und seither jährlich vergeben.