Beispielhaftes Bauen: Vier Bauprojekte ausgezeichnet

Als rundum gelungene Lösungen für beispielhaftes Bauen zeichnete die Architektenkammer Baden-Württemberg vier Häfler Bauobjekte aus. Die Preise wurden in einer Feierstunde im RITZ im Fallenbrunnen übergeben.
Sechs Männer und eine Frau vor einem Bildschirm
Preisverleihung für beispielhaftes Bauen Fassadenbegrünung der Südfassade des Technischen Rathauses: (von links) Erster Bürgermeister Fabian Müller, Wolfgang Kübler (Leiter des Stadtbauamtes), Christoph Maier (Stadtbauamt), Markus Labor (Stadtbauamt), Stephan Stüber (Büro Freiraum Süd Stüber), Susanne Dürr (Jury-Vorsitzende) und Landrat Luca Wilhelm Prayon. (Foto: Architektenkammer Baden-Württemberg/Felix Kästle)

Prämiert wurde mit dem Stadtbauamt als Bauherrenvertreter und Projektsteuerer der Baumhain auf dem Adenauerplatz, der Seehasenfundus in Ailingen, das Bildungshaus Berg und die Fassadenbegrünung des Technischen Rathauses mit der Auszeichnung „Beispielhaftes Bauen Bodenseekreis 2018 – 2024“.

 „Wir freuen uns, dass die Jury vier unserer wichtigen Bauprojekte als beispielhaft bewertet.  Das bestätigt unsere Arbeit für nachhaltiges Bauen“, betont Erster Bürgermeister Fabian Müller. 

Der Baumhain auf dem Adenauerplatz im Zentrum der Häfler Innenstadt wurde vom Büro K1 Landschaftsarchitekten Kuh aus Berlin geplant und schafft eine parkartige Atmosphäre und lädt dank vielfältiger Sitzgelegenheiten zum Verweilen ein. Er fungiert zudem als Schattendach und erhöht so insbesondere in den heißen Sommermonaten die Aufenthaltsqualität. 

Der Seehasenfundus in Ailingen umfasst ein Gebäude mit Arbeits- und Lagerräumen, eine Halle für Festwägen und Requisiten des Seehasenfestes sowie Lagerflächen für Requisiten des Kulturufers – mit teils spezifischen klimatischen Anforderungen. Bei dem vom Architekturbüro Fritz Hack aus Friedrichshafen geplanten Fundusgebäude handelt es sich um einen klimaneutralen Massiv-Holzbau. Die Halle wurde in Skelettbauweise mit hinterlüfteter Fassade aus Brettsperrholz errichtet. Die gesamte Konstruktion ist auf einem Betonsockel gelagert. 

Das vom Architekturbüro Plösser aus Friedrichshafen geplante Bildungshaus Berg ist ein zweigeschossiger Hybridbau in L-Form mit asymmetrischem Satteldach. Es umfasst einen viergruppigen Kindergarten im Erdgeschoss und Räumlichkeiten einer Grundschule im Obergeschoss. Die beiden Ebenen sind über Oberlichter und Glasböden miteinander verbunden. Sowohl im Innen- als auch im Außenbereich dominiert der Baustoff Holz. 

Die großflächige Fassadenbegrünung der Südfassade des Technischen Rathauses, geplant vom Büro Freiraum Süd Stüber aus Ravensburg mit Raderschall Landschaftsarchitekten aus Zürich, stellt eine effektive Maßnahme zur Klimaanpassung und einen wichtigen Baustein in der Klimaanpassungsstrategie der Stadt Friedrichshafen dar. Sie soll der urbanen Erwärmung entgegenwirken, die innerstädtische Verdunstung und Kühlung in den Sommermonaten unterstützen und die Fassaden- und Innenraumtemperaturen senken. Die zusätzliche Biomasse erhöht zudem die Biodiversität und fördert den Artenschutz. 

„Die Außentemperatur an der Fassade ist durch die PV-Verschattung im oberen Fassadenbereich an Hochsommertagen um etwa sechs bis zehn Grad gesunken“, so Erster Bürgermeister Fabian Müller. Durch die Fassadenbegrünung, so Müller weiter, entstand ein wunderbarer Laubengangeffekt, der von den Bürgerinnen und Bürgern wie auch von Mitarbeitenden gerne zum Verweilen genutzt wird. „Und auch eine Entenfamilie hat in der Fassadenbegrünung ein Zuhause gefunden“, so Müller.

Parallel zur Fassadenbegrünung wurden Photovoltaikelemente auf dem Dach des Technischen Rathauses und auf die oberste Ebene des Rankgerüstes montiert. Zur Regenwasserrückhaltung und -nutzung und somit zur Sicherstellung einer nachhaltigen Bewässerung wurde außerdem unter dem Markthallenvorplatz eine Zisterne eingesetzt.